Piktogramme für den Datenschutz

Der Verein Verein Privacy Icons stellte unlängst verschiedene Icons vor, mit denen einzelne Aspekte der Datenverarbeitung einfach und verständlich dargestellt werden können. Die Icons sollen helfen, die oftmals schwer verständlichen und langen Datenschutzhinweise transparenter und letztlich auch verständlicher zu machen. Die Icons stehen allen Unternehmen, die Personendaten bearbeiten, gratis zur Verfügung. Dem Verein gehören führende Schweizer Unternehmen und Institutionen bei: BKW, Credit Suisse, Julius Bär, Migros, SBB, Swisscom, Zürich Versicherung, Anwaltskanzlei Wenger & Vieli sowie die Universität Zürich.

Derzeit gibt es insgesamt 19 Privacy Icons. Sie stünden jeweils für einen Vorgang bei der Datenbearbeitung, zum Beispiel «Gesundheitsdaten» als Datenart oder «erhaltene Daten» als Datenquelle. Die Privacy Icons decken sechs Themenfelder ab: Art der Personendaten, Quelle der Personendaten, Zweck der Bearbeitung, Besondere Bearbeitungen, Weitergabe an Dritte, Ort der Bearbeitung.

Die meisten Menschen sind sich einig: Datenschutz ist wichtig und die eigenen Daten sollen optimal geschützt sein. Dennoch: Kaum jemand liest die Datenschutzerklärungen. Unter anderem weil die Datenschutzhinweise meist lange und schwer verständliche Texte sind; damit will sich niemand aufhalten.

Der von führenden Schweizer Unternehmen gegründete Verein Privacy Icons möchte dies ändern und die Transparenz im Datenschutz erhöhen. «Wer nutzt meine persönlichen Daten zu welchem Zweck? Das sollten die Leute auf einen Blick erkennen können«, findet Florent Thouvenin, Professor für Informations- und Kommunikationsrecht an der Universität Zürich und Initiator der Privacy Icons. „Deshalb haben wir die 19 Privacy Icons entwickelt.»

Die Schweiz als Vorreiterin
Nicht nur dass Datenschutzerklärungen oft schwer verständlich sind, es gibt auch keine Einheitlichkeit zwischen Unternehmen. «Die Privacy Icons bieten die Chance, in der Schweiz einen Standard zu etablieren – quasi als Verkehrsschilder für Datenschutz. Das ist weltweit einzigartig,» sagt Matthias Glatthaar, Co-Präsident des Vereins Privacy Icons und Datenschutzbeauftragter des Migros-Genossenschafts-Bunds.

Grundsätzlich soll das Datenschutzrecht betroffenen Personen helfen, Kontrolle über die Bearbeitung ihrer Daten zu erhalten. Voraussetzung dazu, ist erkennen müssen, was mit ihren Daten geschieht. Deshalb begrüsst auch der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte Adrian Lobsiger die Initiative: «Die Privacy Icons geben Orientierung und helfen, abstrakte Datenschutzerklärungen besser verständlich zu machen, sollen sie aber nicht ersetzen. Sie fördern die Transparenz, das ist eines der zentralen Anliegen im Datenschutz.»

Führende Unternehmen setzen neue Standards
Ab Dezember ergänzen Migros, Swisscom, SBB und Credit Suisse ihre Datenschutzhinweise mit den neuen Privacy Icons. «Wir laden alle Unternehmen ein, die Privacy Icons zu nutzen und dadurch die Nutzerfreundlichkeit ihrer Datenschutzhinweise zu erhöhen«, sagt Juliette Hotz, Co-Präsidentin des Vereins Privacy Icons und Senior Counsel Data Governance bei Swisscom.

Alle Unternehmen, die Personendaten bearbeiten, können die Privacy Icons auf der Webseite https://privacy-icons.ch/download/ herunterladen und kostenlos nutzen.

Weitere Informationen: https://www.privacy-icons.ch