Praxisübernahme: Worauf Sie beim Datenschutz achten müssen

Eine Praxisübernahme kann auf verschiedene Weise stattfinden, sei es durch den Kauf einer bestehenden Praxis, die Übernahme einer Partnerschaft oder die Nachfolge eines ausscheidenden Arztes. Jede dieser Optionen bringt zahlreiche rechtliche, steuerliche und organisatorische Herausforderungen mit sich. Doch ein Aspekt, der oft übersehen wird, ist der Datenschutz; insbesondere, weil es sich bei Gesundheitsdaten um sensible Daten der Patientinnen und Patienten handelt. Diese fallen unter „besonders schützenswerte Personendaten“ nach Art. 5 lit. c Ziff. 2 DSG. Auch gilt es an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass gesundheitliche Informationen dem Arztgeheimnis unterstellt sind. Aber was bedeutet das konkret? Worauf sollten Sie achten? Und welche Herausforderungen können sich Ihnen in den Weg stellen?

Datenschutz: Mehr als nur eine Formalie
Datenschutz ist mehr als nur eine gesetzliche Pflicht – er ist das Fundament des Vertrauens zwischen Arzt und Patient. Um rechtlich einwandfrei zu agieren, sollten folgende wichtige Punkte beachtet werden:

• Sichere Datenübertragung: Wie gelingt die Übertragung von Patientendaten? Gesundheitsdaten dürfen nicht einfach ohne weiteres auf den neuen Inhaber übertragen werden. Es bedarf einer transparenten Kommunikation und der Einholung der Einwilligung der Patientinnen und Patienten.
• Patienteninformation: Müssen Sie jedem Patienten Bescheid sagen? Absolut! Patienten müssen wissen, wer ihre Daten bearbeitet. Eine persönliche Ansprache kann hier den Unterschied machen und Vertrauen schaffen.
• Datenlöschung: Was passiert mit den alten Daten?
  Daten die nicht mehr benötigt werden, sollten sicher und ordnungsgemäss gelöscht werden. Sobald die die gesetzlichen Aufbewahrungsfristen abgelaufen sind, müssen diese Informationen sicher entfernt werden.
• Dienstleistungsverträge: Was ist mit externen Dienstleistern?
  Denken Sie an alle externen Dienstleister, mit denen die Praxis arbeitet. Diese müssen über den neuen Verantwortlichen informiert werden und die entsprechenden Verträge sollten angepasst werden.
• Datenschutzmassnahmen: Wie schützen Sie die Daten richtig?
  Es muss durch die entsprechenden technischen Massnahmen gewährleistet werden, dass diese Daten weder verloren gehen noch unbefugte Personen darauf zugreifen können.
  Stellen Sie deshalb sicher, dass sowohl digitale als auch papierbasierte Patientendaten entsprechend geschützt sind. Implementieren Sie starke Passwörter, Verschlüsselungen und lagern Sie Akten in abschliessbaren Schränken.

Fazit:

Mit diesen Schritten und einer sorgfältigen Planung sind Sie auf der sicheren Seite und können sich darauf konzentrieren, was wirklich zählt: Ihre Patienten. Datenschutz ist kein Hindernis, sondern eine Chance, das Vertrauen Ihrer Patienten zu stärken und eine erfolgreiche Praxisführung zu gewährleisten.